Verleihung des Helga-Stödter-Preises 2018

NDR und die Bucerius Law School sind die Preisträger

„Nur mit warmen Worten wird das nichts!“

In der Handelskammer wurde zum 7. Mal der von den fünf Hamburger ZONTA-Clubs unterstützte „Helga-Stödter-Preis“ für „Mixed Leadership“ vergeben.

Zu Beginn richtete Moderatorin Julia-Niharika Sen den Blick in die Politik, genauer auf den neuen Innenminister Horst Seehofer, der in seiner Regierungs-Mannschaft jüngst keine einzige Frau präsentierte. Mehr Frauen in Führungspositionen! Diese Forderung ist auch im Jahre 2018 aktuell wie nie: In der Handelskammer wurde zum 7. Mal der „Helga-Stödter-Preis“ an Unternehmen vergeben, die sich für „Mixed Leadership“, also für eine gemeinsame Führungs-Verantwortung von Frauen und Männern einsetzen. „Nur mit warmen Worten wird das nichts,“ so Henriette Rebhan, Vorsitzende der Stödter-Stiftung. Tobias Bergmann, Präses der Handelskammer, räumte in seiner Ansprache ein, dass in den 160 börsennotierten Unternehmen Deutschlands nur 7 Prozent Frauen im Vorstand  vertreten seien. Das seien 50 Frauen auf 636 Männer. „Das kann sich die deutsche Wirtschaft nicht leisten, wir drohen an Fahrt zu verlieren!“ Was muss passieren? Gemischte Auswahlteams, gleiche Bezahlung und vor allem: „Teilzeitmodelle dürfen nicht mehr als Karrierekiller gelten.“ 

Die beiden Preisträger  gehen mit gutem Beispiel voran: In der Kategorie Großunternehmen gewann der NDR den Preis, vertreten durch Intendant Lutz Marmor und seine Gleichstellungsbeauftrage Nicole Schmutte. Externe Fachangebote und Führung in Teilzeit werden vom NDR (3843 Mitarbeiter, davon 48,3 Prozent Frauen) selbstverständlich ermöglicht: „Wir treffen uns einmal im Monat und überprüfen das,“ so Schmutte. Bei den kleineren Unternehmen siegte die privat geführte „Bucerius Law School“, deren „Gleichstellungsperson“ Dr. Jo Aschenbrenner darauf verwies, dass für die Studierenden sogar die Sprache in den Beispieltexten geändert werde: „Bisher kamen Frauen darin höchstens als Nagelstudio-Besitzerin vor.“

Die Arbeitswelt ändert sich, und wer an überholten Vorstellungen klebt, fällt zurück: „Militärische Hierarchien und Statussymbole sind nicht mehr zeitgemäß“, betonte  Dr. Thomas Vollmoeller, CEO der XING SE in seinem Festvortrag. Im Gegenteil: Bei XING könnten die Mitarbeiter ihre Vorgesetzten sogar mit lächelnden oder stirnrunzelnden Smileys bewerten. „Wichtig sind gemeinsame Visionen!“ 

Der Abend, sehr beschwingt begleitet von der A-Capella-Gruppe „Klangbezirk“, klang bei einem Empfang aus. 

Die fünf ZONTA-Clubs unterstützten die Veranstaltung, Professor Manuela Rousseau, Aufsichtsratsmitglied der Beiersdorf AG und Past Präsidentin vom ZONTA-Club Hamburg-Elbufer, wirkte in der Jury mit. 

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