Prof. Tulga Beyerle vom Museum für Kunst und Gewerbe
Besuch von Prof. Tulga Beyerle, Leiterin des Museums für Kunst und Gewerbe
am Montag, 25.November 2019
Frau Beyerle ist seit vergangenem Dezember Direktorin unseres stark frequentierten Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Sie eröffnete sie ihren Vortrag mit einem Rückblick in Form einer kleinen Geschichtsstunde: Das Kunstgewerbe mit entsprechender Museumslandschaft hat seinen Ursprung in der Weltausstellung in London im Jahre 1851. Nachdem das sogenannte „Mutterschiff“ das South Kensington Museum Viktoria und Albert gegründet wurde, wurden weitere Museen auch auf dem europäischen Festland, so auch 1866 das Hamburger Museum für Kunst und Industrie, später umbenannt in Museum für Kunst und Gewerbe. frau Beyerle gab einen Einblick über die "DNA" des Museums, welches eng verbunden ist mit den gesammelten Objekten, so zum Beispiel vom Buchdruck über Möbel aus den Vierlanden bis hin zu japanischen Drucken. Weiterhin sprach sie über die Veränderung des Designs und des Designverständnisses. Es steht nicht unbedingt mehr der Urheber im Vordergrund, sondern mehr das Team der Schaffenden. Insbesondere beim Sozialdesign handelt es sich meist um kollektive Künstlergemeinschaften.
Es stellt sich der Museumsleiterin die Frage, wie man das Museum für die Stadt öffnet und zugänglicher macht. Dies führte unter anderem auch dazu, dass sie sich nicht in ihre Museumsinsel zurückgezogen hat, sondern gleich bei Amtsantritt bei dem benachbarten „Drob Inn“ geklopft hat, um ein gemeinsames Projekt vorzuschlagen. Sie sucht den Diskurs auf Augenhöhe, schafft eine Plattform als Möglichkeitsraum.
Mit Stolz kann sie auf ein Museum mit 10.000 Quadratmetern und ca. 500.000 Sammlungsstücken und auf eine hohe Besucherzahl schauen, wobei 70 Prozent der Besucher sich im Alter bis Anfang/Mitte 40 befinden. Trotz des hohen Anspruchs und das Bestreben, den Besuchern möglichst viele interessante Ausstellungen präsentieren zu können, vergisst sie das Wohl ihrer Mitarbeiter nicht.